Wolfs­erwartungs­land

Theaterstück, 2018

Totale der Bühne: Hinter Fenster Monitore und ein Wolf

Als „Wolfserwartungsland“ werden Regionen bezeichnet, die für eine Wiederansiedlung des Wolfs günstige Bedingungen bieten. Eine solch strukturschwache, naturbelassene Gegend wird in Florian Wackers gleichnamigem Theaterdebüt zum Schauplatz für eine Handvoll Figuren, die schon bessere Tage gesehen haben – genau wie das abgelegene Hotel, in dem sie einander begegnen.

Dem Wirt Roman ist die Anwesenheit seiner Geliebten und Angestellten Juliette, für die er den Wolf töten möchte, zum Leben genug. Juliette wiederum, die es in die Stadt zieht, nimmt es mit der Treue nicht so genau. Und Jockel, der beobachtende Dauergast, sitzt und trinkt. Die Atmosphäre des Wartens und Erwartens endet mit der Ankunft zweier Fremder: des vermeintlichen Jägers Viktor und des Spekulanten Wolf.

Mit geformter Sprache, absurder Komik und surrealen Elementen wirft „Wolfserwartungsland“ den Blick auf einen öden Landstrich, an dem der Wohlstand über die entfernte Schnellstraße vorbeigefahren ist und wo die Menschen, aufgrund von Perspektivlosigkeit und Desillusionierung, einander zu Wölfen werden.

„Es geht um das Gefühl den eigenen Platz in der Welt nicht zu kennen, deshalb wird das Stück bei Kämmerer zu einem Testlauf für die Figuren, die beständig versuchen sich zu verorten und Bedeutsamkeit zu erfahren.“ – Deutschlandfunk

„Naiv, grob, geil, durchtrieben sind die Provinzler, das kann man dem Stück als Klischee anlasten. Da die Kaltschnäuzigkeit aber ironisch textklug und schön bizarr auf diese Schädelstättenbühne kommt, bleibt man bis zum Schluss so erheitert wie verstört dabei.“ – Sächsische Zeitung

„Ein kleines Theaterwunder, denn es gelingt diesen Text aufzubrechen, zu zerlegen, in kleine Portionen, oft Monologe, und es wirkt dann auch so, als ob hier nicht die Personen sprechen, sondern als ob aus ihnen gesprochen wird ...“ – MDR Kultur

Vier Schauspieler*innen sitzen vor einer schwarzen Wand
Detailbild. Ein Schauspieler im Vordergrund, eine Schauspielerin im Hintergrund vor einer schwarzen Wand, aud die ein Skelett projeziert wird.
Totale der Bühne mit allen fünf Schauspielern*innen